Digital lernen VIII: Apps
Eine dritte Möglichkeit für das Lernen einer Fremdsprache mithilfe eines Programms sind spezialisierte Apps bzw. Webapps. Diese zeichnen sich durch den Einsatz moderner Webtechnologien aus.
Das bedeutet, dass diese Lernanwendungen über einen Browser genutzt werden. (Mitunter stehen sie zusätzlich als native App zur Verfügung.) Für ihre Nutzung braucht man also nur ein halbwegs neues Endgerät mit Verbindung zum Internet.
Für diese Apps ist es typisch, dass das Lernen einer Fremdsprache als Erlebnis präsentiert wird, das dem Schüler überwiegend Spaß bereiten soll. In diesem Sinne locken die Unternehmen die Nutzer durch ein breites Angebot verschiedener Fremdsprachen, knalligen Farben und Effekte.
Die Elemente der Gamification machen das Lernerlebnis sehr interaktiv und die mitgelieferten Vertonungen oder Videofilme machen es synästhetisch. Es leuchtet ein, dass die Unternehmen ihre Lernapps auf diese Weise vermarkten.
Dadurch und durch das das Angebot möglichst vieler Sprachen soll ein Massenpublikum erreicht werden. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass durch diese Entscheidung die Enttäuschung bereits vorprogrammiert ist.
Spielerische Elemente können für Anfänger motivierend wirken. Doch wer ernsthaft eine Fremdsprache lernen will, wird irgendwann einsehen, dass es ein insgesamt langwieriger und mühevoller Prozess ist – zumindest für die meisten Menschen.
Hinzu kommt, dass sich Sprachen sehr stark voneinander unterscheiden und eigene, spezifische Anforderungen haben. Eine Anwendung, die für möglichst viele Fremdsprachen ausgelegt sein soll, verliert hierdurch notwendig an Spezialisierung.